Rückschau auf die Frühschoppen 2018
326. Literarischer FrühschoppenSonntag, den 25. November 2018Hugo Distler, die letzten Jahre - zum 120. Geburtstag des KomponistenDer Komponist Hugo Distler (1908-1942), dessen Entwicklung eng mit seinem ersten Schaffensort Lübeck verbunden war, leitete in seinen letzten Jahren den Berliner Staats- und Domchor und wohnte mit seiner Familie im nahen Strausberg. Anfangs stand er der Nazi-Ideologie aufgeschlossen gegenüber, geriet aber zunehmend in Widerspruch zum Staat und litt unter den Zerstörungen des Krieges. Erst 34-jährig wählte er am 1. November 1942 den Freitod. Der Brandenburger Autor Till Sailer, der während der DDR-Zeit in Strausberg lebte, wurde beinahe zufällig auf das Schicksal des hochbegabten Musikers aufmerksam, da Distler wegen seiner Bindung an die evangelische Kirche von den DDR-Oberen wenig geschätzt wurde. 1992 wurde auf seine Initiative hin eine Gedenktafel in Strausberg für ihn angebracht. Sailer stellte sein Buch "Hugo Distler in Strausberg" vor, in dem das dramatische Ende des Komponisten nachgezeichnet wird. | 325. Literarischer FrühschoppenSonntag, den 28. Oktober 2018Diese besondere Matinee gestaltete die niederdeutsche Autorin Christa Heise-Batt, die uns mit ihren Texten „Vertellen dörch de Johrestieden“ einen spannenden Querschnitt durch ihr Werk präsentierte sowie Volkert Ipsen, der als plattdeutscher Liedermacher mit uns sein 40-jähriges „Dienstjubiläum“ feierte. Seine Liederauswahl stand unter dem Motto „Wenn dat mit de Leev nich weer“ .. plattdeutsche „Love-songs“ aus 40 Jahren. |
324. Literarischer FrühschoppenSonntag, den 30. September 2018Gast der Matinee war der in Berlin lebende Lyriker und Schriftsteller Joochen Laabs. Unter dem Thema „Wie und warum wird man Dichter“ stellte er seinen neuen Gedichtband „Ungerechtfertigtes Lamento“ (mit Zeichnungen von Joachim John) vor und las außerdem aus seinem umfangreichen Prosawerk. | 323. Literarischer FrühschoppenSonntag, den 24. Juni 2018Die letzte Matinée vor der Sommerpause gestalteten Volkert Ipsen und Klaus Rainer Goll. Sie stellten die Ende Mai im Reclam-Verlag erschienene Anthologie „Hinter den Bäumen das Meer“ vor. Die Gedichtsammlung bietet ein farbiges Bild der Schönheit des norddeutschen Tieflandes mit Texten von Klopstock bis in die Gegenwart – poetische Liebeserklärungen an eine ganz besondere Landschaft. Die Lesung wird von Volkert Ipsen außerdem mit eigenen Liedern zur Gitarre begleitet. |
322. Literarischer FrühschoppenSonntag, den 27. Mai 2018Gast dieser Matinée war diesmal Björn Engholm, ehemaliger Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein. Er referierte über das Thema: „Ästhetik im Zeitalter der Ökonomie“. Auf aktueller Grundlage wird dargestellt, wie Wirtschaft, Technik – und somit eine auf ökonomischen Nutzen verengte Ratio – zunehmend die ästhetischen Potentiale verdrängen und mit dem Verlust des Ästhetischen die Kreativität einer Gesellschaft leidet. | 321. Literarischer FrühschoppenSonntag, den 29. April 2018Unser Mitglied, Dr. Thorsten Philipps, Videojournalist und Fernsehredakteur, referiere über „Journalismus – mehr als ein Beruf?“. Lückenpresse – dieser Begriff ist durchaus kein Tippfehler, sondern verweist auf die anhaltende Kritik am Journalismus: Was weder dem einzelnen Journalisten, der einzelnen Journalistin, auf dem Karriereweg dient bzw. dem sog. Mainstream nicht gerecht wird, bleibt in den Medien schlichtweg unerwähnt, so eine gängige Meinung. Der Vortrag warf einen wissenschaftlichen Blick auf das System Medien sowie die Akteure darin – in enger Anlehnung an Philipps Buch „Journalismus – mehr als ein Beruf?“. |
320. Literarischer FrühschoppenSonntag, den 25. März 2018Therese Chromik (Husum) las aus ihren 2017 im Husum Verlag erschienenen Gedichtbänden: „MohnLiebe“ enthält hochdeutsche Liebesgedichte, von Karl-Heinz Groth ins Plattdeutsche übertragen. Der Band „Nordfriesische Impressionen“, hochdeutsch und friesisch, fängt in lyrisch knapper Sprache Bilder der nordfriesischen Landschaft ein. Kongenial dazu stehen die Fotos des Künstlers und Fotografen Uwe Lorenzen. | 319. Literarischer FrühschoppenSonntag, den 25. Februar 2018Unser Mitglied, der Autor Dieter Bührig, stellte sein neues Buch, den Roman „Die Geigerin vom Holstentor“ vor. In diesem Roman über Hochmut und Verfall schafft Dieter Bührig eine ganz besondere Atmosphäre, wobei es vordergründig um die Rettung des Holstentors in Lübeck um 1860 geht, als die Mehrheit der Bürgerschaft forderte: „Reißt das Holstentor ein!“. Es sei funktionslos geworden und passe nicht mehr in das zeitgemäße Bild der Stadt. Doch es ist auch eine Zeit, in der die eigene Vergangenheit immer stärker ins Bewusstsein der Lübecker rückt. Befürworter und Gegner des Abrisses befehden sich tief und es sieht nicht gut aus für die Gegner. Doch als die Straßenmusikerin Noelle mit ihrer blauen Geige ein Benefizkonzert für das Holstentor gibt, startet sie nicht nur eine eigene Karriere sondern verzaubert auch die Menschen in Lübeck. Der Autor stellte weniger die äußere Geschichte des Holstentors und seiner Rettung in den Vordergrund, vielmehr versuchte er, Aspekte der Romantheorie anzusprechen. Die Frage: „Wie gehen wir mit unserem kulturellen Erbe um?“ stellt sich ebenfalls bei dieser spannenden Reise in die Vergangenheit, gerade auch heute, da die Hansestadt Lübeck in diesem Jahr ihren 875. Geburtstag feiert. |
318. Literarischer FrühschoppenSonntag, den 28. Januar 2018Er war aus Anlass seines 90. Geburtstages dem Lyriker Günter Grass gewidmet. Der Schriftsteller und Rundfunkredakteur Michael Augustin (Bremen) sowie der Lyriker Klaus Rainer Goll (Lübeck) lasen aus verschiedenen Lyrikbänden des 2015 verstorbenen Literaturnobelpreisträgers. Neben den beiden Vortragenden kam auch Günter Grass selbst in einem Tonbandinterview zu Wort. |